Nach der Premiere von „Strich durch die Rechnung“ in Budapest, hier lief er unter dem Titel „Az aranykerék (Das Goldene Rad), veröffentlichte die deutschsprachige Zeitung „Pester Lloyd“ diese Filmkritik am 13. Februar 1933:
„Strich durch die Rechnung“
Ein Tonfilmlustspiel mit Heinz Rühmann.
Bescheidenheit ist eine Zier’… doch ist es wenig einleuchtend, warum man diese wirklich amüsante Sache sozusagen im Verborgenen vorgeführt hat. Die neue Heinz Rühmann-Komödie hätte wirklich ein besseres Los verdient, denn man kann in den heutigen Zeiten vom Publikum kaum erwarten, daß es ohne die suggestive Wirkung der Reklame einen noch so guten Tonfilm mit seiner Gunst auszeichnet.
Heinz Rühmann ist der Held dieses Films, der schon aus dem Grunde durchaus sehenswert ist, weil er nicht jene Lustspielgarnitur bringt, die dem Publikum bereits am Halse herauszuwachsen droht. Trotzdem sieht man ganz vorzügliche Namen auf der Besetzungsliste, so vor allem die immer interessante und anziehende Tony van Eyck, Jakob Tiedtke, Fritz Odemar, Fritz Kampers, Hans Zesch-Ballot und nur einen einzigen vom allzubekannten Ensemble: Otto Wallburg.
Dieser Film verdient im besten Sinne des Wortes ein Zeitfilm genannt zu werden. Er bringt in ganz unmittelbarer Weise das schlichte Leben ohne Pathos, ohne unbegründete Glücksfälle und ohne schreiende Realitäten, wie man dies im Film so selten doch so gerne sieht. Heinz Rühmann hat wieder Gelegenheit, den Typ zu verkörpern, der ihm besonders liegt. Tony van Eyck ist lieb und nett und, vor allem, bis in die kleinste Geste glaubhaft. Jacob Tiedtke großartig wie immer, und auch Otto Wallburg gelingt diesmal seinem „Blubberer“ neue Züge zu verleihen. Fritz Kampers erntet mit seiner bayrischen Schnauze viel Erfolg, zwei Lausbuben Gusti Stark-Gstettenbaur und Kurt Pulvermacher haben viele Lacher. Alfred Zeisler zeichnet für die Regie, er braucht sich wirklich nicht zu schämen. Das Publikum ging willig mit und amüsierte sich ausgezeichnet. (H.)
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