Kritik von der Uraufführung

Der große Radrenn-Film für die Abertausende, die jahraus, jahrein die 6-Tage-Nächte und die aufregenden Tage auf dem Holz-Oval mit Spannung verfolgen. Für die ist es gewiß eine Freude, diese amüsante Bild-Geschichte voll heiterer Liebenswürdigkeit mitzuerleben. Aber auch für alle anderen Zuschauer ist es interessant, hinter die Kulissen des Rennbetriebes zu schauen. Mit seinem zermürbenden Tohuwabohu; mit seinem nervenaufpeitschenden spannungsgeladenen Tempo. Wenn durch die verschlungenen Pfade dieses riesigen, geschäftigen Sportbetriebes als roter Faden eine harmlos-nette Liebesgeschichte läuft, so fehlt zum großen Publikumserfolg gar nichts mehr, wie es der starke Schlußbeifall bei der Premiere deutlich bewiesen hat.

Alfred Zeisler führt die Regie mit der bei ihm gewohnten sympathischen Überlegenheit; technisch überaus sauber, weder mit zu viel Klamauk noch mit zu viel Gefühlsduselei, sondern frisch, resolut und gradlinig. Eine ungewöhnliche Fülle von reizvollen schauspielerischen Leistungen sieht man unter Zeisler Führung.

Heinz Rühmann ist der junge aufstrebende Rennfahrer. Eine liebenswerte Mischung aus Schüchternheit und Draufgängertum, von bewußter darstellerischer Sicherheit und dem unbewußten Scharm eines Volksschauspielers. Er hat schon eine Gemeinde und hat sie nicht enttäuscht, sondern sie womöglich noch vergrößert. Seine Partnerin ist die junge Tony van Eyck, gutaussehend, sehr menschlich, sehr gewinnend in ihrer schlichten Art. Ihr Gegenpol in betonter Mondänität Flotina von Platen. Zwei großartige Rennbahn-Typen: Otto Wallburg, vollsaftig humorvoll, ein Rennschieber, wie er im Buche steht und Hermann Speelmans als alter Rekordfahrer, dessen Tragödie – nicht mehr jung, altes Eisen – er packend gestaltet.
Der bajuwarische Schrittmacher Fritz Kampers, der südamerikanische Rennfahrer Harry Hardts, Margarethe Kupfer, Jakob Tiedtke, Fritz Odemar und der kleine Gustl Stark-Gstettenbauer beleben das Bild.

Zum Schluß viel Applaus.