Robert Wilhelm Ernst Max Kagelmann

  • geboren: 09.08.1893 in Berlin-Luisenstadt
  • gestorben: 12.12.1932 in Berlin-Mitte

Sein Vater war der Barbier, Friseur und Heilgehilfe Robert Paul Wilhelm Kagelmann in Berlin-Luisenstadt, seine Mutter Emma Marie Kagelmann, geb. Marohn.

1919 heiratete er die Bankangestellte Ilse Alwine Marie Müller und bekam mit ihr 1920 die Tochter Hilde Emma Clara.

Max Kagelmann war schon frühzeitig vielseitig technikbegeistert, vor allem auf den Gebieten der Nachrichtenübermittlung, Fliegerei, Rundfunk und Tonfilm. Bereits während seiner Lehrzeit und frühen Berufstätigkeit als Telegrafist im Kaiserlichen Haupttelegrafenamt Berlin teilte er die aufkommende allgemeine Flugbegeisterung. Auf dem Motor-Flugplatz Johannisthal erlangte er bei der Wright-Gesellschaft eine Flugzeugführerausbildung. Mit dem im Mai 1914 erworbenen Flugzeugführerschein und der zusätzlich abgelegten Feldpilotenprüfung (Militärflieger) gehört er zu den „Alten Adlern“.

Ab dem Beginn des Ersten Weltkrieges diente Max Kagelmann als Pilot und Funker in der Prüfanstalt und Werft der Fliegertruppen in Adlershof. Bereits im November 1914 stürzte er bei Funkversuchen ab, brach sich beide Beine und Arme sowie diverse Rippen und verbrachte dann zwei Jahre im Lazarett. Den Rest des Krieges diente er neben wiederholt erforderlichen medizinischen Behandlungen als Feld-Telegrafensekretär im Großen Hauptquartier.

Anschließend arbeitete Max Kagelmann dann im Telegrafendienst der Oberpostdirektion, im Funkwesen sowie dem Labor für drahtlose Schnelltelegrafie des Telegrafentechnischen Reichsamtes Berlin und bildete Seefunker aus.

1927 bis 1929 war er als Oberingenieur bei der C. Lorenz AG an Telegrafie-, Funk- und Bildfunkentwicklungen beteiligt und erwarb einige Patente.

Im März 1930 wechselte Max Kagelmann als Tonmeister zum Ufa-Atelierbetrieb Neubabelsberg. 1931 war er Mitbegründer des Verbandes filmschaffender Tonmeister Deutschlands und wurde dessen Schatzmeister sowie 2. Vorsitzender. Bis zu seinem frühen Tod war Max Kagelmann Tonmeister bei der Herstellung von 23 Spiel-, Kriminal- und Dokumentarfilmen.

Zwei Filme mussten von Kollegen fertig gestellt werden, da er als Folge seiner Kriegsverletzungen eine Knochenmarksvereiterung im Bein bekam. Auch eine Amputation brachte keine Rettung, und Max Kagelmann starb 1932 im Alter von 40 Jahren im Kaiserin-Augusta-Hospital in Berlin. Es war das gleiche Jahr, in dem er an der Produktion von „Strich durch die Rechnung“ mitgewirkt hatte.

(Alle Bilder und Informationen von Kagelmanns Enkel – Lutz Rüter)