„Cottbuser Anzeiger“ vom 26. November 1932

Der Film von der Forster Radrennbahn

Demnächst in Cottbus zu sehen.

In den Kammerlichtspielen in Forst wird zur Zeit der amüsante Film „Strich durch die Rechnung“, der zum größten Teil auf der hiesigen Radrennbahn aufgenommen wurde, gespielt.

Die fieberhafte Filmtätigkeit auf dem Renngelände war im August diesen Jahres, wie erinnerlich, die große Sensation für Forst. Selbstverständlich, daß die sowieso radsportlich interessierte Bevölkerung an den Vorgängen rege Anteil nahm. Aber auch die nähere und weitere Umgebung blieb nicht gleichgültig und strömte zu Rade oder per Auto herbei, um die günstige Gelegenheit wahrzunehmen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und die Entstehung eines Filmes zu erleben. Und dann konnte doch jeder einmal seine Filmlieblinge außerhalb der Leinwand, sogar in Zivil sehen, denn ein Stab von etwa 100 Künstlern war aufgeboten, um dem Film, der in deutscher und französischer Sprache gedreht wurde, zu einem Erfolge zu verhelfen. Über 1000 Arbeitslose mußten während der Aufnahmen die Kurven füllen und groß ist die Zahl der Bürger, die auf und vor den Tribünen ihr erstes Tonfilmdebüt gaben.

Ende Oktober erlebte der Film in Berlin im Ufa-Palast am Zoo unter lebhaftem Zuspruch seine Uraufführung und es ist fast unnötig zu sagen, daß er jetzt in seiner eigentlichen Geburtsstadt Forst lebhaft begrüßt wird und bereits verlängert werden mußte. Das Publikum freute sich auf der Leinwand unzählige bekannte Gesichter wiederzusehen und man jubelt mit, wenn der frische, hoffnungsvolle Rennfahrer, den Rühmann meisterhaft gibt, das „Goldene Rad von Berlin“ und seine „Hanni“ (Toni van Eyck) erobert.

In Cottbus wird der Film aller Voraussicht nach im Monat Dezember zu erwarten sein.