Vor der Kinoleinwand kam das Radio … für „Strich durch die Rechnung“

Die Recherche nach dem Theaterstück „Der Strich durch die Rechnung“ von Fred A. Angermayer war bisher wenig erfolgreich. Nirgends gibt es den Hinweis auf eine tatsächliche Theateraufführung.
Aber in einem ganz anderen Medium, dem Radio, sind wir nun fündig geworden.

Am 21. Oktober 1930 um 21.10 Uhr sendete das Studio Berlin Angermayers Stück in einer 80 minütigen Hörfassung. Die Regie führte Alfred Braun (1888-1978). Nach Wikipedia war Alfred Braun Pionier des deutschen Rundfunks, Rundfunkreporter und Hörspielregisseur.

In der Hoffnung, dass dieses Hörspiel in irgendeiner Form aufgezeichnet und erhalten ist, haben wir uns an das Deutsche Rundfunkarchiv in Potsdam gewandt.
Hier antwortete man sehr schnell:
Eine Tonaufzeichnung des Hörspiels ist nicht überliefert. Für den Zeitraum zwischen 1929 und 1939 geben die Aufnahmekataloge der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG) recht zuverlässig darüber Auskunft, was die einzelnen Sender aufgezeichnet und dauerhaft archiviert haben. Wir haben daher auch Kenntnis von Aufnahmen, die die Zeitläufe nicht überdauert haben. Das Hörspiel „Der Strich durch die Rechnung“ ist in den Katalogen nicht verzeichnet. Die Sendung am 21. Oktober 1930 muss entweder live ohne Mitschnitt oder zeitversetzt von Schallfolien ausgestrahlt worden sein, die nicht archiviert worden sind. Die reine Live-Übertragung ohne Mitschnitt ist die wahrscheinlichste Variante.

Mindestens eine weitere Rundfunkaufführung von „Der Strich durch die Rechnung“ ist noch bekannt. Am 9. März 1932 sendete der Sender Breslau das Stück in der Regie von Dr. Franz Josef Engel.


Die beiden abgebildeten Nachweise aus einer Wiener und aus einer niederländischen Radiozeitung nennen zwar beide den 9. März als Tag der Aufführung, geben aber unterschiedliche Zeiten an.

Leider ist bis auf die beiden Regisseure und natürlich dem Autor von dem Stück kein weiterer Beteiligter, Sprecher o.ä. bekannt.

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