„Volks-Zeitung“ vom 08. November 1932

Immer so weiter …

Der Sport-Tonfilm „Strich durch die Rechnung“ im Triumpfkino

Sport ist das Losungswort der Gegenwart. Um den Sport dreht sich alles – warum soll nicht auch einmal ein Film vom Sport handeln? Das ist gut so, bringt es doch eine gewisse Abwechslung in das sonst verallgemeinerte Repertoire, andere Gesichtspunkte eröffnen sich …. im Tempo liegt die Spannung.

Dieser Tonfilm bringt für diese Gattung alles mit, was er braucht: Eine einfache, im Grunde genommen belanglose Handlung, vermischt mit heiteren Episodenszenen und einen hochgetriebenen Schlussakkord: das Radrennen. Es geht um das „Goldenen Rad“ und um ein „Goldenes Herz“, die natürlich mit einigen Schwierigkeiten am Schluss leicht genommen werden. Die Autoren haben nicht viel von Angermayers Stück übernommen, aber der Regisseur Alfred Zeisler macht einen flotten Film daraus, der in keiner Stelle langweilig wird. Besonders gut sind die Aufnahmen vom Rennen gemacht, die spiel- und phototechnisch glänzend gelöst wurden.

Den jungen Rennfahrer spielt Heinz Rühmann. Er hat richtig die weiche Menschennatur mit dem harten Herz Sportlerherzen. Ein kleines Kabinettstückchen seine „Schwips-Szene“. Tony van Eyck, die man so wenig sieht, ist sehr nett als verliebte Hanni. Gustl Stark-Gstettenbauer wird langsam schon ein junger Filmmann. Sonst noch: Margarete Kupfer, Jakob Tiedtke, Fritz Kampers und Otto Wallburg.

Im Tempo liegt es. Darum: nur immer so weiter! R.H.