Nette Sportkomödie.
„Strich durch die Rechnung.“
Ein Film vom Radrennsport, der, in den Interessenkreis der großen Fahrradfabriken verstrickt, mit seinen Berufsfahrern und den mannigfachen Schiebungen ihrer Manager und der Reklamechefs der Fahrradfirmen schon mehr Geschäft als Sport geworden ist.
Diese kapitalistische Korrumpierung eines Sportzweiges wird in dem Film zwar nicht angeprangert, sie wird nur, sozusagen, abphotographiert als Teil einer unkritisch gesehenen Wirklichkeit, wie der Rekordwahnsinn und was sonst noch zum bürgerlichen Sport gehört; aber verfälscht ist dieser Berliner Sportbetrieb wenigstens nicht, höchstens ein bißchen effektvoll herausgeputzt.
Die Handlung — nach einer Komödie von Fred Angermayer, für den Film bearbeitet von Mayring und Zeckendorf — ist bewährte Schablone: ein junger Fahrer macht allen Schiebungen und Widrigkeiten zum Trotz das große Rennen; dazu eine Portion Liebe und Eifersucht und allerhand nette, gut beobachtete Einzelheiten, die manche Unwahrscheinlichkeit der Handlungsführung vergessen lassen. Im ganzen: Sportgeschichte im Volksstückmilieu, das die Regie Alfred Zeislers liebevoll herausarbeitet. Das Gassenjungenrennen am Anfang und das spannende „große“ Rennen am Schluß haben Atmosphäre; dazwischen sieht man in eine Berliner Laubenkolonie mit kleinbürgerlichem Familienleben, in die Büros und Salons einer großen Fahrradfabrik, tut einen Blick in ein Warenhaus und in das Leben der Berufsfahrer mit ihren bitteren Existenzsorgen.
Zur Darstellung dieses Wirklichkeitsfilms wurden gute Schauspieler herangezogen, von denen aber doch nur wenige das Schauspielerische vergessen lassen: so Tony van Eyck in der Rolle des Mädels und Hermann Speelmans als alternder Rennfahrer. Heinz Rühmann ist sympathisch und natürlich, kann sich aber doch manche Komikermätzchen nicht versagen, und dasselbe gilt für den vortrefflichen Jakob Tiedtke wie für Otto Wallburg. Vollends Herr Fritz Kampers und der junge Gustl Stark-Gstettenbaur sind nicht imstande, einen unverbogenen schlichten Menschen darzustellen. Gut Margarete Kupfer, die Mutter, und Flokina von Platen, in der heiklen Vamp-Rolle, einer mondänen jungen Dame, die sie zu einem glaubhaften Typ macht.
Joh. H.
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