Strich durch die Rechnung
Ein Ufa-Tonfilm
Der junge Radrennfahrer Willi Streblow, ehemaliger Zeitungsfahrer, steht vor seinem ersten großen Rennen. Er will das „Goldene Rad“ gewinnen, aber aus Mitleid läßt er sich zu einer Schiebung überreden, die zu seinen Ungunsten getroffen ist. Im letzten Augenblick jedoch gibt es einen Strich durch die Rechnung, besser „Schiebung“: trotz der in den Weg gestellten Hindernisse trägt der junge Streblow zur Überraschung aller den Sieg davon. Die Manuskriptverfasser Philipp L. Mayring und Friedrich Zeckendorf zeigen uns, wie es hinter den Kulissen des Radsports aussieht. Unter Alfred Zeislers Regie ist ein wirklich guter Unterhaltungsfilm entstanden. Das Spiel der Darsteller ist ausgezeichnet, jede kleinste Rolle ist erstklassig besetzt.
Schön sind die Bilder von der Rennbahn. Die Spannung der Zuschauer auf der Rennbahn geht auf das Publikum im Kino über und löst sich zum Schluß in freudigem Beifall. Der stärkste Moment des Films aber ist der, als der dicke Junge des fettleibigen Rennschiebers mit kaltblütigem Anstand und an einer Stulle kauend — weil er ja den Ausgang des Rennens kennt — der Jagd zusieht und wie er auf einmal vergißt, weiterzuessen, weil alles so anders kommt. Mit dieser Beobachtung hat die Kamera einen guten Fang gemacht.
Und wenn ich schließlich Rückschau halte, muß zugestanden werden, daß der Film eine Beschwingtheit und Leichtigkeit in der Fotografie und der Regie aufzuweisen hat, wie nur wenige Filme. Ich will damit sagen, daß man ihn ansehen kann.
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