Bei der Forschung rund um die beiden Filme “Strich durch die Rechnung/Rivaux de la Piste“ tauchen immer wieder Informationen auf, dass Lilli Palmer in der französischen Filmversion mitgespielt hätte.
So auch in der Palmer-Biografie von Heike Specht „Die preußische Diva“. In der Auflistung von Lilli Palmers Filmen steht „Rivaux de la Piste“ hier an erster Stelle.
Oft ist die Mitwirkung der damals 18 Jahre alten Palmer auch mit einem Fragezeichen versehen. In Palmers Wikipedia-Eintrag wird gar kein Film vor 1935 erwähnt. Und an zeitgenössischen Quellen fehlte es bislang.
Doch nun ist im französischen Filmmagazin „POUR VOUS“ vom 18. Januar 1934 ein Beitrag gefunden worden, der auch auf die Mitwirkung von Lilli Palmer in der französischen Filmfassung hinweist.
Dennoch tun sich genau in dem gleichen Zeitungsartikel Widersprüche auf. 1933 emigrierte Palmer wegen der zunehmenden Bedrängung von Juden in Deutschland nach Paris. Sie trat dort mit ihrer Schwester Irene (Schauspielerin und Sängerin) in diversen Nachtlokalen auf, u.a. auch im „Moulin Rouge“. Der Zeitungsartikel behauptet, dass sie am Anfang kein Französisch sprechen konnte.
Da taucht dann schon die Frage auf, wie das mit den Dreharbeiten zu „Rivaux de la Piste“ funktioniert haben soll.
Noch muss es also weiter offen bleiben, ob Lilli Palmer im Film „Rivaux de la Piste“ mitgespielt hat und in diesem Zusammenhang auch in Forst auf der Radrennbahn war. Leider kann die französische Filmfassung zu diesem Aspekt nicht untersucht werden. Sie gilt weiter als verschollen.
Wer weitere Informationen zu diesem Thema hat, kann dies gern in die Kommentare schreiben oder nimmt mit uns Kontakt auf.
In der International Movie Database taucht Lilli Palmer in den Credits von „Rivaux de la Piste“ auf. (https://www.imdb.com/title/tt0160772/fullcredits?ref_=tt_cl_sm#cast)
Zu weiteren Recherchen lese ich gerade das Buch von Lilli Palmer „Dicke Lilli-gutes Kind“. Zu „Rivaux de la Piste“ steht nichts darin. Aber einige Informationen, die einer Beteiligung am Film nicht entgehen stehen. Am 1. August 1932 sprach sie erstmals bei der Hessischen Landesbühne vor. Da war der Dreh von „Rivaux de la Piste“ schon erledigt.
Und falls es doch einmal gelingt, den Film ausfindig zu machen, müssen wir nach einer eher mopligen Lilli schauen. Zu Bildern, die sie in dieser Zeit zeigen, schreibt sie selbst. „Wenn ich mir meine Fotos aus der Zeit ansehe, kann ich den Leuten ihren Mangel an Enthusiasmus nicht verdenken. Viele Frauen haben ihre schönste Zeit, bevor sie 25 sind, wenn ihnen die berühmte jugendliche Blüte aus jeder Pore strahlt. Was mich betrifft, so war ich ein fetter, freundlicher Wandervogel mit einem runden Mondgesicht, einem riesigen, wirren Haarschopf, auf den ich sehr stolz war und einem ausgeprägten Doppelkinn.“