„Inge“ hat im Januar 1933 „Strich durch die Rechnung“ gesehen und berichtet … mehr schlecht als recht … am 26. Januar in der Sächsischen Dorfzeitung:
Großes Radrennen! Das Goldene Rad von Deutschland“ ist der Preis.
Knall – Käthe von Nagy gab den Startschuss. Das war aber noch eine ganz kleine Nagy im kurzen Röckchen; und die Rennfahrer sind kleine, freche Lausejungs. Hallo – Gustl hat gewonnen! Freudestrahlend radelt er heim und zeigt seinen Preis stolz seiner Schwester, eine Eintrittskarte für das große Rennen.
Hanni, du gehst doch auch? „Nein.“ „Warum nicht?“ „Nein!“ Hanni (Tony van Eyck) hat Liebeskummer. Ihr Bräutigam, der Willy Streblow (Heinz Rühmann) soll Sonntag mitfahren. Er ist ein armer Kerl. Zeitungsfahrer a.D. und hat keine Ersatzräder. Hannis Vater, ein Fahrradhändler, rückt keine raus, weil seine Tochter keinen Rennfahrer heiraten soll. Willy wird nun von Gina, der Tochter des Kommerzienrats Stern, des Besitzers der Stern-Fahrradwerke, eingeladen. Willy weiß sich absolut nicht zu benehmen. Er will die Räder, doch keiner versteht ihn. Seine Hanni lässt er warten und kommt betrunken nach Haus. Doch am anderen Morgen liegen zwei Ersatzräder im Garten. Gustl hat sie seinem Vater geklaut. Hanni jedoch denkt, ihr Bräutigam sein ein Dieb, nimmt die Räder wieder mit und sie verkracht sich.
Renntag!
Der schlaue Paradies (Otto Wallburg) will Streblow den Sieg abkaufen. Streblow hat keine Reserveräder und Erwin Banz, ehemaliger Weltmeister, braucht einen Vertrag von zwei Jahren. Er muß siegen. Die Startpistole wird abgefeuert – diesmal ist es die richtige Käthe von Nagy. Runde um Runde – noch immer liegt Banz vorn. Das Publikum schimpft auf Willy. Doch der hat sein Wort gegeben.
Die erste Hälfte des Rennens ist um. Schmunzelnd unterschreibt Banz (Herrmann Speelmans) den Vertrag mit Arkona.
Zweite Hälfte: Der Südamerikaner Rodriguez legt los wie der Teufel. Der Gesandte seiner Heimat erschien nämlich in einer Loge. Jetzt geht es um die Ehre, nicht ums Geld! Banz kann nicht mehr standhalten, er hat seinen Vertrag in der Tasche. Da ruft er Willy zu „Hau ab!“
Langsam, Runde auf Runde kommen sich die beiden näher. Banz fällt immer mehr ab. Jetzt 40 Meter – 20 – 5- jetzt hat er ihn ein.
Die letzte Runde: das Publikum auf der Leinwand rast – Streblow liegt vorn – das Publikum im U.-T. sitzt ganz still, hält den Atem an und starrt auf die Muskeln, die ganz mechanisch, wie eine Maschine in den Beinen des Rennfahrers arbeiten. Streblow hat das „Goldene Rad“ gewonnen. Er fährt die Ehrenrunde. Dann werden er und Hanni auf die Schultern der begeisterten Freunde gehoben dort oben versöhnen sich sie sich wieder.
Heinz Rühmann ist tadellos. Ein wundervoll durchtrainierter Körper und Sportsmann durch und durch. Dagegen Otto Wallburg! Ich möchte ja nicht der arme Streblow gewesen sein, der dem Manager Paradies anbot, ihm den Buckel runterzurutschen – Ein verbogenes Rückgrad und ein Fettfleck wären wohl das Resultat.